Was sind Psychosomatische Erkrankungen?

Hierbei liegen körperliche Erkrankungen vor, die allerdings eine psychische Ursache haben. Äußere Bedingungen erzeugen Reaktionen im Denken und Fühlen des Betroffenen. Diese äußern sich emotional z.B. in Angst, Depressionen, Wut und mental in einer Veränderung des eigenen Selbstwerts ("Ich tauge nichts.") und der Lebenseinstellung.

Psychosomatische Erkrankungen

Jeder Gedanke und jedes Gefühl verursacht im Körper eine physiologische Reaktion, d.h. der Körper wird von bestimmten Schaltzentralen durch Hormone und Enzyme in die Lage versetzt, das umzusetzen, was gedacht und gefühlt wird, z.B. bei Angst die Flucht antreten zu können oder bei gestörtem Selbstwertgefühl sich körperlich schwach und hilflos zu fühlen.
Als Beispiel für einen psychophysiologischen Zustand werden jetzt die Auswirkungen von Angst beschrieben.

Angst führt zu einer Ausschüttung von Adrenalin, was die Kampf - oder Fluchtreaktion eines Menschen ermöglicht. Die Durchblutung der Muskulatur steigt, das Herz schlägt schneller und die Atemfrequenz wird erhöht. Dagegen werden die Körperreaktionen, die nicht zur Lebenserhaltung gebraucht werden in dem Moment heruntergefahren, wie z.B. die Verdauung. Wird also Adrenalin ausgeschüttet, wird gleichzeitig die Darmperistaltik lahm gelegt, was zur Verstopfung führen kann oder der Betroffene hat das Gefühl das "etwas schwer im Magen liegt", "etwas an die Nieren geht".

Besteht das Gefühl oder das Denken länger, kommt es zu einer funktionell bedingten strukturellen Veränderung in den Organen.

Das führt bei Kindern am häufigsten zu Bauchschmerzen, Schlaflosigkeit und Migräne.
Wird die Ursache und die damit verbundenen Folgen nicht beseitigt, können die psychosomatischen Folgen beim erwachsenen Menschen wesentlich vielfältiger ausfallen (Rückenschmerzen, diffuse Muskelschmerzen, neurologische Ausfälle, Krebs...)

Einnässen (Enuresis)

Das Einnässen kann tagsüber oder nachts stattfinden. Man unterscheidet dabei die Verlaufsformen bei denen die Kinder schon einmal über 6 Monate komplett trocken waren und denen, die das noch nie geschafft haben.

Tritt dieses Symptom auf, kann man sich sicher sein, das es ein für das Kind schwerwiegendes Ereignis gegeben hat. Häufig sind es Schwierigkeiten innerhalb der Familie wie z.B. der Trennung der Eltern.

Einkoten (Enkopresis)

Dabei unterscheidet man den Versuch das Koten zurückzuhalten (Megakolon) und das Hinkoten an nicht dafür vorgesehenen Stellen und Orten. Manche Kinder sind noch nie in ihrem Leben sauber gewesen und andere fangen wieder damit an, nachdem sie schon mindestens 6 Monate sauber gewesen sind. Auch hier gibt es eine schwerwiegende psychische Erklärung.

Sprachverweigerung (Mutismus)

Diese Kinder haben eigentlich ein normal entwickeltes Sprachverständnis und einen normalen Intellekt. Die Sprachentwicklung war, bis eine Störung in der Kindheitsentwicklung stattgefunden hat, normal.
Häufig sprechen die Betroffenen nur noch mit ausgewählten Bezugspersonen. Sie erscheinen extrem scheu und zurückhaltend.

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